Anlässlich der Gedenkjahre 1945 und 1955 präsentieren die Salzburger Festspiele eine Zusammenschau an fotografischem und dokumentarischem Bildmaterial, das den Einfluss der Kultur auf gesellschaftliche Entwicklungen in bewegten Zeiten belegt. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle der Salzburger Festspiele, die diese in ihrem Wirkungsbereich zur Identitätsfindung eines neuen Österreich gespielt haben.
Nach den Schrecken des Nationalsozialismus und der Befreiung von der NS-Herrschaft dienten Kunst und Kultur als Katalysator, um ein vermindertes nationales Selbstwertgefühl zu kompensieren; sie leisteten einen entscheidenden Beitrag zur Neudefinition einer österreichischen Identität und zur Neuerfindung inmitten von Trümmern. Die Salzburger Festspiele boten diesbezüglich vielfältige Möglichkeiten zur Identifikation und vereinten Tradition und Vision.
Die Fotos dokumentieren auf der einen Seite den Blick der Befreier durch die Linse des United States Information Service. Auf der anderen Seite zeigen sie die Innensicht etwa durch die Kameraperspektive von österreichischen Fotograf·innen. Schon bald mischt sich amerikanischer Lebensstil mit österreichischen Traditionen. Ikonische Festspiel-Bilder gerinnen zu Mythen. Politische Statements bekräftigen die Bedeutung von Kunst und kulturellem Austausch. Über den Epochenbruch hinweg manifestieren sich persistente Stereotype, die das Bild vom Kulturland Österreich bis heute prägen.
Eine Ausstellung des Archivs der Salzburger Festspiele in Kooperation mit Salzburg Global · Schloss Leopoldskron
20. Juli bis 31. August 2025
Konzeption: Margarethe Lasinger, Oliver Rathkolb, Gabriele Straschil